Antioxidantien - Carotinoide

Carotinoide sind hochwirksame phytochemische Substanzen mit Antioxidationswirkung und stark krebshemmenden Eigenschaften.

Es sind dies die fettlöslichen Pigmente, die in orangefarbenem, gelbem, rotem und grünem Obst und Gemüse vorkommen und dieses vor der ständigen Einwirkungen der UV-Strahlen im Sonnenlicht und anderen krebserregenden Umweltfaktoren schützen, da sie die Bildung der gefährlichen Freien Radikalen verhindern. Derzeit sind 600 Carotinoide bekannt, davon 50 in essbaren Früchten und Gemüsesorten. Als »Star-Antioxidantien« des 21. Jahrhunderts gelten die fünf Substanzen Alpha-Carotin, Beta-Carotin, Lycopen, Lutein und Zeaxanthin.

Alpha-Carotin

Wird bei Bedarf vom Körper in Vitamin A umgewandelt. Bei Tieren hat man eine drastische Reduzierung von Tumoren festgestellt. Es kann bis zu zehnmal wirksamer als Beta-Carotin sein, um Haut, Augen, Leber und Lunge vor Schäden durch Freie Radikale zu schützen.

Empfehlung für die Ernährung und Zusatzpräparate
Die beste Nahrungsquelle für Alpha-Carotin sind gekochte Karotten und Kürbis. Als zusätzliches Präparat ist Alpha-Carotin allein oder mit anderen Antioxidantien kombiniert erhältlich. Ich empfehle 3 bis 6 Carotinoid-Kombitabletten täglich.

Beta-Carotin

Wird bei Bedarf vom Körper in Vitamin A umgewandelt; das übrige Beta-Carotin hat antioxidative Wirkung. Aus Untersuchungen geht hervor, dass Beta-Carotin eine wichtige Rolle bei der Krebsverhütung spielt, indem es die Entstehung Freier Radikale hemmt. Außerdem unterstütz es das Immunsystem, vermindert das Risiko für Arteriosklerose, Herzinfarkt und Schlaganfall und wirkt vorbeugend gegen grauen Star.

Empfehlungen für die Ernährung und Zusatzpräparate
Greifen sie zu intensiv gefärbtem Obst und Gemüse, z. B.. Aprikosen, Süßkartoffeln, Brokkoli (am besten gedünstet), Zuckermelonen, Kürbis, Karotten, Mango, Pfirsich und Spinat. Beta-Karotin-Präparate gibt es allein aber auch in Kombination mit anderen Carotinoiden und sind in den meisten Multivitaminpräparaten sowie in kombinierten Antioxidanspräparaten vorhanden.
Beta-Carotin ist in zwei Formen erhältlich: All-Trans-Beta-Carotin und 9-Cis-Beta-Carotin, wobei das letztere vom Körper besser resorbiert wird.

Vorsicht: Wenn sie unter Schilddrüsenunterfunktion leiden, ist Ihr Körper wahrscheinlich nicht in der Lage, Alpha- oder Beta-Carotinoide in Vitamin A umzuwandeln, und dann sollten sie diese Präparate vermeiden.

Lycopen

Ein Carotinoid, das nicht als Provitamin A wirkt (das heißt, es wird nicht bei Bedarf vom Körper in Vitamin A umgewandelt), aber an antioxidativer Wirkung dem Beta-Carotin bei weitem überlegen ist. Lycopen ist die Substanz, die Tomaten, Wassermelonen, rosa Grapefruits und anderen Früchten und Gemüsesorten ihre rote Färbung verleiht, und es wurde nachgewiesen, dass es das Wachstum vieler Arten von Krebszellen hemmt. In der Tat hat es sich gezeigt, dass Männer, die häufig Pizza essen, weniger zu Prostatakrebs neigen - offenbar, weil die verzehrte Tomatensauce reich an Lycopen ist. Auch wurde nachgewiesen, dass Lycopen erhöhten Schutz vor den karzinogenen im Tabakrauch und vor der UV-Strahlung im Sonnenlicht bietet.

Empfehlungen für die Ernährung und Zusatzpräparate
Die Blutlycopenwerte sinken mit zunehmenden Alter. Zudem ist Lycopen ein fettlösliches Pigment, das vom Körper nicht leicht resorbiert wird, es sei denn, es wird erwärmt und mit etwas Fett, z. B.. Olivenöl, kombiniert. Aus diesem Grund liefert eine gekochte Tomatensauce mehr von diesem Carotinoid als rohe Tomaten. Wenn sie älter als 50 Jahren sind und nicht täglich Tomatenprodukte zu sich einnehmen, empfiehlt sich also 1 Kapsel mit 6 bis 10 mg täglich zum Essen.
Lycopen-Präparate gibt es derzeit noch nicht in Deutschland zu kaufen (Anm. d. Ü.)

Lutein

Ein weiteres Carotinoid, das im Körper nicht in Vitamin AS umgewandelt wird, aber eine beeindruckende Antioxidationswirkung besitzt. Besonders hilfreich zum Schutz der Augen; man hat herausgefunden, dass Lutein die Freien Radikalen ausschaltet, die durch schädliche UV-Strahlungen erzeugt werden, und die Makuladegeneration hinauszögert, die die häufigste Ursache für Blindheit bei Menschen über 65 ist.

Empfehlungen für die Ernährung und Zusatzpräparate
Lutein kommt reichlich vor in Spinat und grünem Gemüse; wenn sie davon also täglich viel zu sich nehmen, brauchen Sie vermutlich kein zusätzliches Präparat. Wenn Sie aber kein besonderer Freund von diesem Gemüse sind, können Sie Lutein in Tablettenform bekommen, auch in Kombipräparaten (die aber mindestens 6 mg enthalten sollten). Wenn es einzeln genommen wird, empfehle ich 1 Tablette von 6 bis 20 mg täglich zu einer Mahlzeit. Lutein gibt es derzeit noch nicht in Deutschland zu kaufen (Anm. d. Ü.).

Zeaxanthin

Ähnlich wie Lutein schützt auch dieses Carotinoid die Augen vor Makuladegeneration, die durch Freie Radikale ausgelöst wird (die Beschädigung der Makula oder des gelben Flecks, einer winzigen Netzhauterhebung, die für das feine Sehen zuständig ist, kann verschwommenes Sehen verursachen und schließlich zu zentralem Sehverlust führen; obwohl das Fortschreiten dieses Prozesses auf operativen Wege verlangsamt werden kann, gibt es keine Heilung dafür, weshalb die Prophylaxe so wichtig ist). Zeaxanthin kann auch helfen, gegen verschiedene Arten von Krebs zu schützen, indem es als Radikalenfänger wirkt und das Tumorwachstum bremst.

Empfehlung für die Ernährung und Zusatzpräparate
Zeaxanthin kommt in beträchtlichen Konzentrationen in Brunnenkresse, Mangold, Chicoree, Rote Bete, Spinat und Okra vor. Wenn Sie dieses grüne Gemüse nicht oft in Ihrer Kost verwenden, sollten Sie ein gutes kombiniertes Carodinoid- oder Antioxidanspräparat mit 30 bis 130 mg Zeaxanthin täglich zu den Mahlzeiten in Erwägung ziehen.
Zeaxanthin gibt es derzeit noch nicht in Deutschland zu kaufen (Anm. d. Ü.).

 

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