Füllstoffe, Bindemittel und weitere Inhaltstoffe

Ein Vitaminpräparat ist mehr, als man mit dem Auge sieht - und manchmal auch mehr, als auf der Packung steht. Füllstoffe, Bindemittel, Gleitmittel und ähnliches müssen nicht aufgelistet werden und sind es oft nicht. Wenn Sie jedoch wissen wollen, was sie alles schlucken, könnte Ihnen die folgende Liste helfen.

Füllstoffe oder Verdünnungsmittel: Das sind unwirksame Substanzen, die der Tablette zugefügt werden, damit sie größer wird und einen leichter zu handhabenden Umfang für das Pressen bekommt. Dikalziumphosphat, eine hervorragende Quelle für Kalzium und Phosphor, wird in den besseren Produkten verwendet. Es wird aus gereinigtem Felsgestein als weißes Pulver gewonnen. Gelegentlich kommen auch Sorbit und Cellulose (Pflanzenfasern) zum Einsatz.

Bindemittel: Wie der Name schon sagt, sorgen diese Substanzen bei Präparaten in Pulverform für Bindung, während Bindemittel oder Granulatoren bei einer Tablette die einzelnen Bestandteile zusammenhalten. Meistens wird dazu Cellulose oder Ethylcellulose verwendet, die den Hauptbestandteil von Pflanzenfasern darstellt. Auch andere Mittel wie Lecithin und Sorbit können dazu verwendet werden. Weitere Bindemittel, die eingesetzt werden und auf die Sie achten - und die Sie eventuell meiden - sollten, sind:

Gummiarabikum: Ein Pflanzensekret, das als »allgemein unbedenklich« deklariert wurde, in manchen Fällen aber leichte bis heftige Asthmaanfälle und Ausschläge bei Asthmakranken, Schwangeren und Allergikern auslösen kann.

Algin (Algensäure, Natriumalginat): Ein pflanzlicher Kohlenwasserstoff, der aus Meeresalgen gewonnen wird und möglicherweise schädlich ist. Es laufen derzeit Untersuchungen, ob diese Substanz möglicherweise mutagen ist, das heißt, Probleme bei der Fortpflanzung und angeborene Missbildungen herbeiführen kann. Ich empfehle Ihnen, Produkte mit Alginaten zu vermeiden, falls Sie schwanger sind oder es werden wollen oder wenn Sie stillen.

Gleitmittel: Eine Gleitsubstanz, die verhindert, dass die Tabletten beim Ausstanzen an der Maschine festkleben. Dazu verwendet man häufig Kalziumstearat und Kieselerde. Kalziumstearat wird aus natürlichen Pflanzenölen gewonnen, Kieselerde ist ein natürliches weißes Pulver. Auch Magnesiumstearat kommt zum Einsatz.

Auflösungsmittel: Es werden Stoffe wie Gummi arabikum, Algin und Alginat zugesetzt, damit die Tablette sich nach dem Einnahmen leichter auflöst.

Farbstoffe: Sie lassen die Tabletten attraktiver aussehen. Am besten sind Farbstoffe aus natürlichen Substanzen wie Chlorophyll.

Geschmackszusätze und Süßstoffe: Dabei handelt es sich meist um Zusätze für Kau- und Lutschtabletten und Dragees. Meistens wird Fruchtzucker (Fruktose), Malz, Sorbit oder Maltose, sehr selten reiner Zucker zugesetzt.

Glasuren: Schützen die Tabletten vor Feuchtigkeit. Außerdem verdecken sie unangenehmen Geruch oder Geschmack und erleichtern das Einnehmen. Einer der verwendeten Stoffe ist Zein, ein natürliches, aus Maiseiweiß gewonnenes, durchsichtiges Glasurmittel. Auch Carnaubawachs, ein Naturprodukt von Palmen, wird häufig eingesetzt.

Trockenmittel: Verhindern bei wasseranziehenden Stoffen, dass Feuchtigkeit aufgenommen wird. Kieselsäuregel ist das am häufigsten verwendete Trockenmittel.

 

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